Susan_Wojcicki

Susan Wojcicki, Chefin von YouTube, ließ sich von ihrer eigenen Firma mit einem Preis auszeichnen.

24. April 2021 / 14:22 Uhr

Satire vom Feinsten: YouTube überreicht YouTube-Chefin Preis für Meinungsfreiheit

Susan Wojcicki, Chefin von YouTube, erhält den von YouTube gesponserten „Freedom Expression“-Preis, einen Preis für die Meinungsfreiheit.

Selbstbeweihräucherung in der Echokammer

Die Ehrung wurde am Donnerstag damit begründet, dass Wojcicki „heute vor einigen der kritischsten Probleme im Zusammenhang mit der freien Meinungsäußerung stehe“. Darauf angesprochen erklärte die Geehrte die Bedeutung der Redefreiheit und die Rolle, die das Videoportal YouTube beim Schutz dabei spiele.

Doch gerade YouTube spielt ganz eifrig bei dem Spiel mit, dem Establishment nicht genehme Inhalte auszubremsen.

Im Dienste der Mächtigen

Erst im vergangenen Herbst hatte ein Sprecher des Videoportals erklärt, „Desinformationen über Covid-19-Impfungen“ zu unterbinden. Es könne sein, damals im Oktober letzten Jahres, „dass wir schon bald einen Covid-19-Impfstoff haben. Deshalb sorgen wir für die richtige Politik zur Löschung von Desinformationen, die mit einem Covid-19-Impfstoff verbunden sind.“

Betroffen davon war sogar – ungewöhnlich genug – der ZDF. In der Sendung „ZDFInfo“ hatte der Kölner Medizinprofessor Matthias Schrappe, der im wissenschaftlichen Rat der Bundesregierung war, kritisch gegen die Corona-Radikalmaßnahmen argumentiert. – Gelöscht. Im August hatte Youtube bereits ein Interview mit dem angesehenen, aber kritischen Professor Sucharit Bhakdi zur Corona-Lage gelöscht.

Wenn postulierte Meinungsfreiheit vor Gericht landet

Vor einem Jahr hat ein Gericht in San Francisco (USA) festgehalten, dass YouTube kein öffentliches Forum ist, das seinen Nutzern das Recht auf freie Meinungsäußerung garantieren muss. Und es auch nicht tut. Damit ist es rechtens, dass YouTube den konservativen YouTuber PragerU mit mehr als 2,4 Millionen Abonnenten und über einer Milliarde Aufrufen vor allem jüngerer Seher behindert hat, wogegen PragerU das Portal 2017 geklagt hatte.

Manche gehen davon aus, dass Unternehmen wie Youtube im Rahmen des Hausrechts beliebig Inhalte löschen können. Dies ist aber explizit nicht der Fall, so die Rechtsprechung in Deutschland. In den USA hatte Ex-Präsident Donald Trump diese Rechtsposition verteidigt. Dass das Videoportal diesbezüglich bereits amtsbekannt ist, zeigt die Defizite hinsichtlich Meinungsfreiheit auf.

Unterstützung für links

Im Sommer sperrte YouTube den sehr erfolgreichen Kanal der „Identitären Bewegung“ und deren Frontmanns Martin Sellner, obwohl keine gewalttätigen Inhalte jemals präsentiert wurden. Erst vor wenigen Wochen wurde „Laut Gedacht“, im Dezember „EinProzent“ von YouTube gelöscht. Ja, auch die FPÖ war davon schon betroffen.

Auf der anderen Seite hat YouTube kürzlich etwa 2,5 Millionen „Dislikes“ von Videos auf dem offiziellen Kanal des Weißen Hauses von US-Präsident Joe Biden gelöscht. Damit war die geringe Beliebtheit von Biden mit einem Klick aus der Welt geschafft.

Und genau jenes Medium feiert sich nun selbst und überreicht sich einen Preis für Meinungsfreiheit! Was für eine gelungene Satire!

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