Luegerdenkmal

Das im Jahr 1926 errichtete Denkmal des Wiener Bürgermeisters Dr. Karl Lueger an der Wiener Ringstraße ist immer wieder Ziel von Schmieraktionen.

5. April 2021 / 10:41 Uhr

Portisch- statt Lueger-Platz: Politische Agitation auf dem Rücken des verstorbenen Journalisten

Marco Pogo, der Gründer der Bierpartei, der als erste politische Tat ankündigte, auf dem Simmeringer Enkplatz einen Bierbrunnen aufstellen zu wollen, möchte den Dr.-Karl-Lueger-Platz an der Wiener Ringstraße auf Dr.-Hugo-Portisch-Platz umbenennen. Samt Statue des jetzt verstorbenen Journalisten.

Mit Aufschrift “Schande” beschmiert

Damit hat in Wien wieder einmal eine unsägliche Diskussion begonnen und die extrem linke Szene erneut auf den Plan gerufen, doch endlich die Statue des „Antisemiten“ Lueger, dem man schon erfolgreich einen Teil der Ringstraße weggenommen hat, zu stürzen. Jüngste Schmierereien mit der Aufschrift „Schande“ sollten dieses Ansinnen wohl untermauern.

Feindbild linker Aktivisten

Lueger gründete 1893 die Christlichsoziale Partei (CS) und war von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister. Sein Verdienst war es, Wien zu einer modernen Großstadt entwickelt zu haben. Ihm wird von Historikern eine feindselige Rhetorik gegen die Juden vorgeworfen, weshalb Lueger schon seit Jahren Feindbild linker Aktivisten ist, die alles, was an Lueger in Wien erinnert, am liebsten dem Erdboden gleich machen wollen.

Renner bleibt ungeschoren

Dass der Sozialdemokrat Dr. Karl Renner (1945 – 1950 Bundespräsident), nach dem unter anderem ein Teilstück des Wiener Rings benannt ist, 1922 von einer „jüdischen Finanzmacht“ sprach oder den christlichsozialen Bundeskanzler Ignaz Seipel als „Judenliberalen in der Soutane“ und als „Vorkämpfer des jüdischen internationalen Großkapitals“ bezeichnete, wird von diesen Leuten einfach ausgeblendet. Da hat man von einer Umbenennung des Rings noch nie etwas gehört.

Diskussion auf dem Rücken des Verstorbenen

Die Linken brauchen ihren politischen Spielplatz und nützen ihn auf dem Rücken eines Verstorbenen, der diese Diskussion nach seinem Tod bestimmt nicht wollte und nicht verdient hat. Hugo Portisch war schon zu Lebzeiten ein bescheidener Mann, lehnte das Angebot für das Amt des Bundespräsidenten genauso ab wie politisch verliehene Orden.

Wenn schon eine Straße oder ein Platz nach Hugo Portisch benannt werden soll, wird sich in Wien eine geeignete Stelle finden, wo nicht schon wieder eine antisemitische Diskussion losgetreten wird, die sich mit der Zeit zwischen 1897 und 1910 beschäftigt.

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