„Das ist verrückt!“: Texas hebt alle Corona-Maßnahmen auf
So titelte der Kurier am 3. März und sparte nicht mit Anklagen und Vorwürfen gegen den 29-Millionen-Einwohner-Staat in den USA. Texas – „natürlich republikanisch“ also rechts regiert, wie missbilligend erwähnt wird – hatte alle Corona-Restriktionen aufgehoben und sich damit gegen das Weiße Haus gestellt, in dem seit Anfang des Jahres der linke Joe Biden für die Demokraten als Präsident sitzt.
Eindeutige linke Schlagseite
Der Kurier zitierte den Chef der oppositionellen texanischen Demokraten, wonach das „verrückt“ sei. Auch ein Gewerkschafter durfte seine Meinung zum Besten geben („Das ist ein Schlag ins Gesicht“) und auch der – Überraschung! – demokratische Bürgermeister von Austin, der viertgrößten Stadt in Texas („Wir als Staat sollten von Daten und Wissenschaft geleitet sein. Und die besagt, dass wir weiter Masken tragen sollen.“). Eine zum Gouverneur Greg Abbott zusätzliche Stimme von republikanischer Seite – immerhin die Gewinner der letzten Wahlen und damit Vertreter der Mehrheit in Texas – sucht man im Kurier vergebens.
Eine Begründung für das Aufheben der Corona-Restriktionen hatte der Kurier auch parat: Abbott wollte mit der Aufhebung der Corona-Maßnahmen nur von seinem „katastrophalen Versagen“ seiner Politik ablenken.
Prophezeiung und Wirklichkeit
Der Beitrag schloss mit der düsteren Meldung, wonach „in den kommenden Wochen einige potenzielle Superspreader-Events in Texas“ anstünden. Auftakt quasi zu schrecklichen Zeiten.
Nun sind fast vier Wochen vergangen. Was geschah? Die ominösen Fallzahlen gehen seit Aufhebung der Corona-Restriktionen weiter zurück, ebenso die Zahl der Corona-Toten. Der prophezeite Weltuntergang ist nicht nur ausgeblieben, die Gesamtlage hat sich sogar verbessert. Einen Beitrag darüber findet man im Kurier nicht.