Komponist und Sänger Rainhard Fendrich bedauert in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem ORF-Sender „Wien heute“, dass es nicht in seiner Macht stehe, das Lied „I am from Austria“ bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung zu verhindern.
Demokratie auf Probe gestellt
In seinem Schreiben führt er an:
Ich kann nur immer wieder betonen, dass ich mich auf das Schärfste von jeglichem rechtsextremen und nationalistischen Gedankengut distanziere. Dass diese Pandemie unsere Demokratie auf eine harte Probe stellt, steht außer Zweifel. Ich hoffe inständig, dass sie diese Probe bestehen wird.
Rot-weiß-rote Fahnen zum Hit
Tatsächlich wird diese heimliche Bundeshymne der Österreicher bei manchen Spaziergängen auf den Straßen abgespielt, um zum Lied rot-weiß-rote Fahnen zu schwingen. Nach Verleumdungen, hier würden lauter Verschwörungstheoretiker, Aluhut-Träger und Neonazis Protestmärsche machen, stellte sich der ORF nun die Frage, ob die Menschen, die ihre Sorgen bei friedlichen Kundgebungen öffentlich machen, jede Musik, die sie wollen, hören dürfen.
Auch Polizei hat Lied “zweckentfremdet”
Die Antwort ist eindeutig „ja“. Denn, wie Rainhard Fendrich sagt, stehe es nicht in seiner Macht, dies zu verhindern. Es sei ja nicht das erste Mal, dass sein Lied zweckentfremdet würde. Vor einem Jahr habe die Polizei den Ohrwurm verwendet, um Menschen zu ermutigen, zu Hause zu bleiben. Damals hatte Fendrich nichts dagegen, jetzt aber, wenn Menschen ihre Sorgen damit ausdrücken wollen, arrangiert sich der Künstler mit der Meinung der Mainstream-Medien.
Um bei den Worten von Fendrich zu bleiben: Nun bleibt zu hoffen, dass die Demokratie, die in dieser Zeit auf eine harte Probe gestellt wird, es aushält, wenn Österreicher jene Lieder hören dürfen, die sie wollen.