Die aktuelle Wiener Stadtregierung hat sich – auch wenn es wie aus der Zeit gefallen wirkt – dem Klimaschutz verschworen. So ist im Regierungsprogramm enthalten, dass jedes Jahr rund 4.500 Stadtbäume gepflanzt, der Grünflächenanteil erhöht und „naturnahe und damit auch kostengünstige „Stadtwildnis“-Projekte in den Parks und Grünanlagen“ gefördert werden sollen. Lobenswerte Ziele, jedes einzelne!
Lackmustest bei Fläche im Fasanviertel
Am kommenden Mittwoch kann die rot-pinke Stadtregierung beweisen, wie sie es mit der Umsetzung der vollmundig angekündigten Klimapolitik hält, denn dann wird das Flächenwidmungsplanentwurf 8254 vom Gemeinderat abgestimmt.
Dort geht es um eine 2.000 Quadratmeter große Grünfläche mit alten Bäumen und Sträuchern zwischen der Kärchergasse und der Verbindungsbahn in Wien-Landstraße. Sie soll der Bebauung weichen und das gleich 21 Meter hoch.
Wählertäuschung als heutiges Standardprogramm
Eine bauliche Verdichtung im Stadtgebiet ist sicherlich der Schaffung von Wohnraum im Grünland vorzuziehen. So gesehen ist die Bebauung auch im Fasanviertel vernünftig.
Doch es geht bei der Entscheidung am Mittwoch um die heute allgegenwärtige Heuchelei der politischen Entscheidungsträger, die selbst definierte Ziele wie eine Monstranz vor sich hertragen, aber dann sehr, sehr oft genau das Gegenteil davon beschließen und umsetzen – und damit den Wähler beschummeln.