Das Kinderbuch „Ein Corona Regenbogen für Anna und Moritz“ aus dem Carlsen Verlag wurde für Kindergärten und Grundschulen entwickelt und in hoher Auflage produziert. Doch noch ehe es von seiner Zielgruppe, Kinder bis zehn Jahre, wirklich wahrgenommen wurde, wurde es geschreddert. Dies deshalb, weil der Verlag von chinesischen Diplomaten und in Deutschland lebenden Chinesen unter Druck gesetzt wurde.
Herkunft des Coronavirus
Stein des Anstoßes ist die Darstellung der Corona-Krise. So sagt der Vater zu den Kindern:
Das Virus kommt aus China und hat sich von dort aus auf der ganzen Welt verbreitet.
Das bestreitet die chinesische Führung in Peking vehement. Die kommunistische Staatsmacht sieht hinter dem Coronavirus eher eine Verschwörung durch das US-Militär, das das Virus nach China gebracht hätte.
Kampf gegen Donald Trump
Entsprechend entsetzt war man in Peking über die Bezeichnung „China-Virus“ durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und kämpfte dagegen an. Und welches Argument ist da am wirkungsvollsten? Genau: Trump wurde des “Rassismus” geziehen.
In die gleiche Kerbe schlugen jene Chinesen, die in einer Social-Media-Kampagne das Bilderbuch auf Amazon schlecht bewerteten. Sie kündigten rechtliche Schritte gegen den Verlag wegen „Rassismus und Diskriminierung“ an. Das chinesische Konsulat in Hamburg reichte eine „feierliche Erklärungen gegen den Verlag“ ein.
Klare Machtverhältnisse
Das genügte. Rassismus-Vorwurf ist eine ungeheuer erfolgreiche Waffe. Der Carlsen Verlag ging in die Knie und entschuldigte sich für sein „Fehlverhalten“:
Wir würden es heute nicht so ausdrücken. Wenn die Sätze die Gefühle eines unserer Leser verletzt haben, tut es uns sehr leid. Dies war nicht das, was wir beabsichtigt hatten und wir entschuldigen uns bei den Betroffenen.
Die Bilderbücher wurden eingestampft.