Es gehört zu den besten Geschichten von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), wonach Österreich, gemeint ist seine schwarz-grüne Regierung, in der Corona-Krise alles richtig gemacht und gut gearbeitet hätte. Insbesondere jenseits des Inns wurden und wird jede politische Äußerung von Kurz fast ehrerbietig aufgenommen, wo doch Österreich so gut durch die Corona-Krise gekommen sei.
Größter Einbruch in der EU
Wie es wirklich um Österreich bestellt ist, zeigen die aktuellen Zahlen von Eurostat. Demnach ist das Bruttoinlandsprodukt nirgends in Europa so stark eingebrochen, wie in Österreich. Ja, einige Staaten schafften sogar ein leichtes Plus, nämlich der große Bruder in Berlin, aber auch Belgien, die Tschechische Republik oder Schweden.
Mit einem Minus von 4,3 Prozent liegt die Alpenrepublik deutlich abgeschlagen, sogar Italien, das den zweitstärksten Einbruch verzeichnen muss, liegt mit einem Minus von zwei Prozent weit vor Österreich. Über alle EU-Staaten gesehen, ist Österreich achtmal stärker geschrumpft als die gesamte EU.
Desaströser Jahresvergleich
Auch der Vergleich zum Vorjahresquartal lässt die schwarz-grüne Regierung schlecht aussehen: Demnach sank Österreichs Wertschöpfung um 7,8 Prozent, jene in der EU dagegen nur um 4,8 Prozent. Im Jahresvergleich liegt Österreich allerdings nicht an letzter Stelle, denn Spanien hat mit 9,1 Prozent noch schlechtere Zahlen.