„Quo Vadis – Wohin geht’s du?“, lautet auf Youtube ein Kanal, der offenbar interessante Persönlichkeiten zu Interviews laden will. Vor wenigen Tagen, am 28. Jänner 2021 gab es das erste Interview mit Johann Gaiswinkler, der als Experte im Bereich der Sicherheit beworben wird und der über sein ganz persönliches Dilemma, die Sicherheitslage in Europa und die Folgen der momentanen Entwicklungen für Österreich spricht. Und dabei auch die Regierungspolitik kritisiert.
https://www.youtube.com/watch?v=GyC8U3kb2gU
Doch die rund 27 Minuten, in denen der Offizier mutig Klartext spricht, werden medial zum Ruin. Denn Gaiswinkler ist ein Irrtum unterlaufen. Er sitzt mit einem schwarzen T-Shirt, das folgende Aufschrift trägt:
Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott!
Der Bundesheeroffizier erkennt darin den deutschen Dichter Theodor Körner als Urheber. Wie auch auf diversen Zitatseiten ersichtlich. Die grünen Tugendwächter erkennen aber darin jedoch einen “Nazi-Spruch”.
Offizier gesteht Fehler ein
Gaiswinkler bedauert seinen Irrtum und gab zu, „einen Fehler gemacht zu haben“. „Ich habe mich geirrt und fälschlicherweise geglaubt, dass der Spruch von Körner stammt. Leider habe ich es nicht überprüft.“ Er habe mit Rechtsextremen nichts am Hut, „ganz im Gegenteil“. „Mein Vater ist neben dem KZ Ebensee aufgewachsen und hat uns Kindern erzählt, welche schrecklichen Dinge dort passiert sind.“
Dennoch wollen Grüne Konsequenzen
Nicht nur, dass das Bundesheer die Sache prüft, melden sich ausgerechnet die Grünen in Form von des grünen Wehrsprechers David Stögmüller zu Wort. Er forderte in einer Aussendung disziplinarrechtliche Konsequenzen und forderte das Abwehramt auf, aktiv zu werden. Es sollte prüfen, ob der Mann Verbindungen zur rechtsextremen Szene aufweist.
Ministerin Tanner auf den Spuren von Nehammer
So wie ihr Amtskollege der ÖVP-Innenminister Karl Nehammer keine regierungskritischen Demonstrationen duldet, will die Landesverteidigungsministerin Klaudia Tanner keine regierungskritischen Offiziere. In einer Aussendung gab sie heute bekannt, dass sie die vorläufige Dienstenthebung von seiner Tätigkeit als Brigadekommandant angeordnet hat.