Die Nachrichtenseite eu-Infothek.com von Gert Schmidt hat sich in der „Ibiza-Affäre“ als gute Informationsquelle einen Namen gemacht. Heute, Montag, veröffentlichte das Online-Medium eine bemerkenswerte Chat-Nachricht des mutmaßlichen “Ibiza-Video”-Drahtziehers Julian H. an seine Mutter, und zwar diese:
Ich will sterben. Diese roten Idioten kommen bezüglich Geld nicht weiter. Schaut nicht sehr gut aus.
Was lief da zwischen Julian H. und den Roten?
Dieses Chatprotokoll stammt laut eu-infothek.com vom 7. November 2017. Zu dieser Zeit war Christian Kern (SPÖ) noch Bundeskanzler. Nun drängt sich zwangsweise die Frage auf: Was wussten Kern und die SPÖ schon 2017, und was lief da wirklich ab zwischen Julian H. und den Roten? Die Öffentlichkeit erfuhr davon ja erst im Mai 2019, als die EU-Wahl anstand.
Julian H. prahlt mit Investitions-Möglichkeit
Nicht einmal zwei Jahre später, am 18. August 2019, nach der Veröffentlichung des „Ibiza-Videos“, geht es Julian H. dann offensichtlich blendend, wie eu-infothek.com berichtet. Demnach habe H. an seinen Helfer (und Partner bei der Ibiza-Videoproduktion), den Video-Techniker K. aus der Wiener Burggasse, in holprigem Deutsch geschrieben:
Momentan bin ich noch in einer Position wo ich was investieren kann.
Rätselraten über Geldfluss
Ist da also Geld geflossen? Aber von wem? Von der SPÖ, oder doch von der ÖVP, die davon am meisten profitierte?
Jedenfalls war im August 2019 die Übergangsregierung unter Kanzlerin Brigitte Bierlein im Amt. Bis dahin hatte Sebastian Kurz nach dem Bruch mit der FPÖ eine von der ÖVP-geführte Übergangsregierung als Kanzler geleitet.
Julian H. hat über seine Anwälte erklärt, kein Geld für das „Ibiza-Video“ erhalten zu haben. Irgendwie aber passt das mit dem Chat-Verlauf nicht zusammen und wirft neuerlich viele Fragen auf.