Weit haben wir es gebracht: Nach dem Verbot der verfassungsmäßig abgesicherten Demonstrationsfreiheit wird nun auch noch die Pressefreiheit mit Füßen getreten.
Nach Interview mit Politiker von Polizei weggezerrt
Passiert ist das heute, Sonntag, bei den friedlichen Spaziergängen tausender Bürger in Wien. Der Journalist Michael Scharfmüller war, wie zahlreiche andere Journalisten auch, für sein Medium Info-Direkt im Einsatz, um von den Ereignissen zu berichten.
Kurz nachdem er ein Interview mit einem Nationalratsabgeordneten führte, der ebenfalls Teilnehmer der Demonstration war, wurde Scharfmüller von der Polizei überwältigt und von der Menschenmasse weggezerrt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Presseausweis vom Hals gerissen
In einem Telefongespräch mit unzensuriert sagte der Journalist, dass er abseits der Menge dann um einen Ausweis gebeten wurde. Auf seinen Hinweis, dass er Journalist sei und über die Veranstaltung berichte, reagierte die Polizei mit der Aufforderung, er solle seinen Presseausweis vorweisen. Scharfmüller konterte, dass man diesen Presseausweis, den er um den Hals hängen hatte, beim Wegzerren durch die Beamten abgerissen habe und dieser nun irgendwo auf der Ringstraße liege.
An illegaler Versammlung teilgenommen
Nachdem der Journalist dann seinen Ausweis zeigte, wurde er des Platzes verwiesen. Auf seine Frage, wie er wieder zu seinem „Arbeitsplatz“ käme, um berichten zu können, verwies man ihn auf die Pressestelle der Wiener Polizei. Diese war zum Glück vor Ort und machte ihm die Rückkehr zur Demonstration wieder möglich. Mit einer Anzeige, so meinte man bei der Polizei, müsse er dennoch rechnen, weil er an einer illegalen Versammlung teilgenommen hätte.
Ob mit so einer Anzeige auch die Journalisten von ORF, Standard, Heute, Kronen Zeitung oder Kurier rechnen müssen?