Wie jetzt bekannt wurde, stellt Österreich ausländischen CoV-Patienten Betten in den Intensivstationen zur Verfügung. Das Klinikum Klagenfurt nahm heute, Samstag, einen Intensivpatienten aus Montenegro auf.
Angebot gilt für alle Westbalkan-Länder
Außenminister Alexander Schallenberg (parteilos im Kurz-Regierungsteam) hat dies auf der Ministeriums-Homepage kundgetan und seinen Amtskollegen der Westbalkan-Länder das Angebot unterbreitet, bei Bedarf Intensivpatienten zur Versorgung in österreichische Spitäler zu bringen. Schallenberg sagte zudem:
Rasche Hilfe und Solidarität mit Montenegro sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Auch in Zeiten der Krise steht Österreich seinen Partnern am Westbalkan zur Seite. Mein aufrichtiger Dank gilt dem Land Kärnten und dem Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, das sich sofort bereit erklärt hat, die intensivmedizinische Betreuung des Patienten zu übernehmen.
Horrorszenarien nur für die Panikmacherei?
Warum nicht, wenn Kapazitäten zur Verfügung stehen? Allerdings werden sich jetzt wohl viele fragen, wie solche humanitären Hilfen mit den Ausführungen von ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und vielen Ärzten sowie „Experten“, die allesamt in TV-Talkshows auftreten und uns Horrorszenarien zeichnen, zusammenpassen? Von einer Triage in Krankenhäusern wurde gewarnt, vor einem Stau dringender Operationen, und es wurde gesagt, dass das Pflegepersonal völlig überlastet, ja erschöpft sei.
Intensivbetten nie höher als bis maximal 21 Prozent belegt
Wahrscheinlich trifft diese Einschätzung punktuell wirklich zu. Für die allgemeine Situation in den Krankenhäusern aber wohl nicht, sonst könnte Österreich kaum das Angebot machen, ausländischen Intensivpatienten Platz in unseren Spitälern anzubieten.
Geht man von einer Berechnung in Deutschland aus, waren die Intensivbetten nie höher belegt als bis maximal 21 Prozent. Für Österreich gibt es eine solche Statistik nicht. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass es zwischen diesen beiden Ländern in der Belegung von Intensivbetten kaum Unterschiede geben wird.