Das Entwicklungsministerium hat eine Überprüfung der Projekte des “Willy Brandt Centers” (WBC) in Jerusalem angekündigt, nachdem bekannt geworden war, dass dort Antisemiten beschäftigt sein sollen. “Wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst und prüfen sie derzeit gründlich”, sagte ein Sprecher des CSU-geführten Ministeriums der Bild-Zeitung.
Jusos arbeiten mit Judenhassern zusammen
Hintergrund ist eine Solidaritätserklärung der Jusos vom vergangenen Wochenende mit der palästinensischen “Fatah Jugend”, die den israelischen Staat bekämpft. Der Parteinachwuchs der SPD gründete 1996 das WBC zusammen mit israelischen und palästinensischen Partnern, wie der Ex-Juso-Chef Kevin Kühnert mitteilte.
Einer der dort arbeitenden “Projektpartner” verbreitet in sozialen Medien anti-israelische Propaganda. Etwas, worüber die jüdische Gemeinde alles andere als begeistert ist. Zudem habe er seine Sympathien für palästinensische Terroristen bekundet, indem er unter anderem Videos “likte”, in denen diese verherrlicht würden.
Antisemitismus-Vorwürfe gegen SPD
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Müller-Rosentritt attackierte die Sozialdemokraten, die “in Deutschland Antisemitismus verurteilen und ihn in Jerusalem fördern”. Das WBC könne sich nicht für den Frieden einsetzen. “Mit Menschen, die über Israels Auslöschung phantasieren, ist das nicht zu erreichen. Denn dabei soll ein Frieden ohne Juden herauskommen.”
Die Fatah Bewegung propagiert ein “befreites Palästina” ohne den israelischen Staat. Laut eigener Satzung gehört zu ihren Zielen die “Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus”. Der Staat Israel sei nach ihrer Ansicht eine “zionistische Invasion mit kolonialer Expansionsbasis”. In der Vergangenheit bekämpfte die Fatah ihn auch mit Terroranschlägen.