Heute vor 102 Jahren, am 12. November 1918, wurde vom Präsidenten der Nationalversammlung, Franz Seraph Dinghofer, von der Rampe des Parlaments und vor hunderttausend Menschen die Erste Republik ausgerufen.
“Baumeister” der Republik ein Freiheitlicher
Die Linken und alle politischen Mitbewerbern schmerzt es bis heute, dass der „Baumeister“ der Republik ein Freiheitlicher war. Deshalb wird dieses historische Ereignis entweder totgeschwiegen, oder Dinghofer posthum mit falschen Vorwürfen diskreditiert.
Die Würdigung des am 6. April 1873 in Ottensheim (Oberösterreich, Bezirk Urfahr-Umgebung) geborenen Staatsmannes, der nicht nur Bürgermeister in Linz, sondern auch Vizekanzler und Dritter Nationalratspräsident war, bleibt somit den Freiheitlichen exklusiv überlassen.
Dinghofer-Institut vergibt Preise
So wurde 2010 vom damaligen Dritten Präsidenten des Nationalrats, Martin Graf , das Dinghofer-Institut (Studiengesellschaft für Politikforschung) gegründet. Jährlich lädt der Verein seitdem in die Räumlichkeiten des Parlaments, wo unter der Schirmherrschaft des Dritten Präsidenten und unter dem Titel „res publica“ ein Symposium abgehalten wird.
Im Rahmen dieses Dinghofer-Symposiums wird seit 2011 die „Franz-Dinghofer-Medaille“ in den Kategorien „Verdienste um die Demokratie“ und „Verdienste um die Wissenschaften“ verliehen. Zu den prominentesten Preisträgern zählt der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Vizedirektor der Weltbank, Nationalbankpräsident Robert Holzmann.
Buch anlässlich 100 Jahre Verfassung
Von politischen Mitbewerbern oft als „Nazi“ diskreditiert, soll ein soeben im Ares Verlag erschienenes Buch der Dinghofer Gesellschaft mit dem Titel „100 Jahre Verfassung – 10 Jahre Dinghofer Institut“ die Person Dinghofer in das rechte Licht rücken.
Historisch verbürgt ist, dass Dinghofer als amtierender Präsident der 1918/1919 tätigen Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich, begleitet von seinem Präsidentenkollegen Karl Seitz (Sozialdemokrat), von der Balustrade des Parlamentsgebäudes den einstimmigen Beschluss verkünden durfte: „Deutschösterreich ist eine Republik“.