Der Staat Nordmazedonien ist seit vielen Jahren eine islamistische Hochburg. Die dortigen radikal-islamistischen Kreise gehören zur sogenannten „Balkan-Connection“, die seit den Tagen des jugoslawischen Bürgerkriegs in den 1990er-Jahren aus Arabien und der Türkei organisatorisch, finanziell und logistisch unterstützt werden. In der jüngeren Vergangenheit kam es etwa im Mai 2012 zu massiven Protesten und Ausschreitungen von radikalen Islamisten.
Nicht weniger als 1.500 militante Islamisten protestierten am 4. Mai 2012 in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje und forderten damals die Freilassung von fünf inhaftierten Islamisten, die damals verdächtigt wurden, aus ideologischen Gründen am 12. April 2012 vier Jugendliche im Alter von 18 bis 20 Jahren und einen 45-jährigen Mann ermordet zu haben. Bei den Toten handelt es sich um christlich-orthodoxe Fischer.
Karfreitagsmord 2012 mit islamistischem Tatmotiv
Am 2. Mai 2012 hatte damals die mazedonische Polizei insgesamt 20 Personen nach dreiwöchiger Fahndung inhaftiert, wovon drei Personen eine unmittelbare Täterschaft vorgeworfen wurde. Zwei weitere Tatverdächtige befanden sich damals auf der Flucht in den Kosovo. Der damals stattgefundene grausame Mord an fünf Fischern an einem Binnensee bei Skopje schockierte nicht nur die mazedonische Öffentlichkeit, sondern sorgte auf dem gesamten Balkan für Aufregung.
Der Zeitpunkt des Mordes ließ damals auf ein extremistisches Motiv mit islamistischen Hintergrund schließen. Der Mord erfolgte am Karfreitag 2012 und somit kurz vor dem christlich-orthodoxen Osterfest.
Islamische Minderheit radikalisiert sich seit Jahren
Das Jahr 2012 begann bereits mit massiven Ausschreitungen gegen die christlich-orthodoxe Mehrheitsbevölkerung. Damals wurden mehrere Kirchen ausgeraubt und sogar angezündet. Die bis zu diesem Zeitpunkt als gemäßigt geltende „Islamische Gemeinschaft Mazedoniens“ hat seit den 2000er-Jahren oftmals mit gewaltbereiten Salafisten zu kämpfen.
Der langjährige Führer Sulejman Redžepi warnte bereits 2012 die mazedonische Öffentlichkeit immer wieder, dass extrem-islamistische Salafisten Moscheen in und um Skopje unter ihren ideologischen Einfluss gebracht hätten. Zentrum der Salafisten ist seit Jahren die Jaja Pascha Moschee.
Warum war Wien-Terrorist Kujtim F. Doppelstaatsbürger?
Auch der im Zuge seines blutigen Anschlags am Montag in Wien durch beherzte Polizeikräfte zur Strecke gebrachte Terrorist Kujtim F. hatte nordmazedonische Wurzeln. Die Eltern des Terroristen waren nach Österreich eingewandert. F. wurde bereits in Österreich geboren und besaß sowohl die österreichische,, als auch die nordmazedonische Staatsbürgerschaft.
Warum ihm nach seiner Verurteilung 2019 wegen Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung die österreichische Staatsbürgerschaft nicht aberkannt wurde, ist eine offene Frage, die man vor allem der grünen Justizministerin stellen muss. Das Täterprofil und der Umgang der österreichischen Justiz- und Verfassungsschutzbehörden mit dem vorbestraften Anhänger des “Islamischen Staates” (IS/Daesh) wird in den nächsten Tagen und Wochen einer intensiven Untersuchung bedürfen.