Gerade einmal vier Tage vor Österreichs Staatsfeiertag musste Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) den für das Bundesheer seit 2015 tätigen Imam entlassen und damit öffentlich Zeugnis dafür ablegen, dass die Integration von Moslems nicht funktioniert.
Scharfe Worte – wenig Taten
Denn der Militär-Imam Abdulmedzid S. sympathisiere mit dem „Heiligen Krieg“ in Bosnien, also dem Kampf Moslems gegen Christen, und unterhalte Kontakte zu Kriegsverbrechern. Tanner habe „keinerlei Verständnis für ein solches Verhalten“ und wolle „solche Aktionen“ unter ihrer Führung „nicht dulden.“
Den scharfen Worten folgten allerdings nur schwache Taten. Zwar wurde der islamische Seelsorger aus dem Bundesheer entlassen, aber die Zusammenarbeit mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), die ihn bestellt hatte, bleibe, so Tanner, „selbstverständlich bestehen“. Der in Ungnade gefallene Imam soll durch einen anderen ersetzt werden.
„Aktivistische Leistungsschau“ der Patrioten
Genau dagegen wandte sich die Kunst-Installation von jungen Patrioten am 26. Oktober. Sie hissten auf dem Dach der Wiener Hofburg ein riesiges Transparent mit der Aufschrift:
Keinen Imam beim Heer!
Denn man sei ein „europäisches Land, in dem der Islam keinen Platz beim Heer haben“ solle, argumentieren die „Patrioten in Bewegung“. Mit ihrer „aktivistischen Leistungsschau“ sprachen sie das grundsätzliche Problem an – und machten es über den gesamten Heldenplatz, wo früher die Leistungsschau des Bundesheeres stattfand, weithin sichtbar.