Caruana Galizia

Die Erinnerung an die ermordete Aufdeckungs-Journalistin Daphne Caruana Galizia wird jetzt auch durch ein Buch, das ihre Söhne herausgeben, wachgehalten.

23. September 2020 / 18:06 Uhr

Mordfall Galizia: Söhne veröffentlichen Buch über ermordete Journalistin

Der brisante Mordfall Daphne Caruana Galizia auf Malta erfährt jetzt durch eine spannende Buchveröffentlichung neue Nahrung. Galizias Söhne haben die besten Texte aus dem von der Journalistin herausgebrachten Investigativ-Blog in einem Buch veröffentlicht. Galizias Investigativ-Journalismus ist laut bisherigen Ermittlungsergebnissen auch die Grundlage des Mordkomplotts, das mutmaßlich einflussreiche politische und wirtschaftliche Kreise auf Malta erfolgreich betrieben hatten.

Der tödliche Sprengstoffanschlag auf die Journalistin im Oktober 2017 beendete die Aufdeckung von Verflechtungen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft im Zusammenhang mit Wirtschafts- und Energieprojekten auf Malta, die mit ihren aufklärungsbedürftigen Verbindungen von Aserbaidschan bis nach Panama und in die Schweiz reichten und reichen.

Tägliche Blumen der Erinnerung vor Gerichtsgebäude

In der Hauptstadt Maltas, Valletta, legen seit mittlerweile fast drei Jahren Bürger frische Blumen zur Erinnerung vor das Gerichtsgebäude. Über Monate ließ die sozialistische Regierung Maltas jeden Abend die Erinnerungsblumen durch ihre Beamten wegbringen. Diese Aktion haben die Mächtigen in Maltas Regierung jetzt eingestellt.

Zu massiv sind die Indizien, die mitten in die Zentrale von Regierung und sozialistischer Arbeiterpartei führten und führen, um den Mordfall einfach öffentlich zu ignorieren. Mittlerweile mussten ein roter Ministerpräsident und mehrere Regierungsmitglieder ihren Hut nehmen.

Drei Söhne erhalten Erinnerung und Mahnung aufrecht

Mit dem Text-Buch erhalten die drei Söhne der Journalistin, Matthew, Andrew und Paul, die Erinnerung an drei Jahrzehnte journalistischen Schaffens ihrer Mutter aufrecht. Gleichzeitig ist das Buch nicht nur eine Dokumentation von Galizias Aufdeckungsjournalismus, sondern auch eine Mahnung, dass der Mord nicht vergessen ist und die Bürger Maltas auf eine lückenlose Aufklärung bestehen.

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