Ein blutiger Überfall auf eine christliche Hochzeitsfeier im nigerianischen Bundesstaat Kaduna lässt die islamistische Terrormiliz Boko Haram als Anstifter vermuten. Laut Sicherheitskräften in Kaduna sollen schwer bewaffnete Männer ein christliches Dorf überfallen und sofort das Feuer auf die Hochzeitsgesellschaft eröffnet haben. Neben 18 Todesopfern sollen auch mehr als 30 weitere Personen zum Teil schwerverletzt am Tatort zurückgeblieben sein.
In Kaduna kommt es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der christlichen und moslemischen Bevölkerung. Vordergründig geht es um Weide- und Wasserrechte zwischen christlichen Bauern und umherziehenden moslemischen Fulani-Hirten. Im Hintergrund mischt aber die islamistische Terrormiliz Boko Haram mit, welche die Moslems gegen die Christen aufhetzt und in ihrem Glaubenskampf instrumentalisiert.
Boko Haram und ISWAP verbreiten Terror im Norden Nigerias
Im Norden Nigerias verbreiten die rivalisierenden islamistischen Terrormilizen Boko Haram und ISWAP seit rund einem Jahrzehnt Tod und Verderben unter Christen und Moslems, die sich ihnen nicht unterwerfen wollen. Beide Milizen verstehen sich als Schwesterorganisationen des Islamischen Staates (IS) in Syrien und dem Irak.
Auf nigerianischem Staatsgebiet und in den Nachbarstaaten Mali, Niger, Kamerun und dem Tschad wollen die islamistischen Milizionäre ein eigenes „afrikanisches Kalifat“ errichten. Durch Überfälle und Selbstmordanschläge sind allein in Nigeria im letzten Jahrzehnt mehr als 36.000 Menschen getötet worden, zwei Millionen Menschen ergriffen im Zuge der Kampfhandlungen die Flucht.