Pessimistische Aussichten hat die Österreichische Nationalbank (OeNB) zu den ökonomischen Auswirkungen der schwarz-grünen Corona-Maßnahmen. Im aktuellen OeNB-Finanzmarktstabilisierungsbericht gehen die Chefökonomen nur von einer schleppenden Konjunkturerholung aus. Sie sehen Österreich mit dem stärksten Abschwung seit dem letzten Krieg konfrontiert. Gleichzeitig bleibe die Unsicherheit über den wirtschaftlichen und finanziellen Ausblick weiterhin außergewöhnlich hoch.
OeNB-Gouverneur Robert Holzmann sieht zwar aktuell eine Stabilisierung der Lage im Bereich von Gesundheit und Wirtschaft. Die gesamte Volkswirtschaft werde aber mehrere Jahre für die Erholung benötigen.
7,2 Prozent Minus für 2020 prognostiziert
Das Minus der österreichischen Volkswirtschaft für das Jahr 2020 beziffert die OeNB mit nicht weniger als 7,2 Prozent. In den Folgejahren sollte es dann mit einem Plus von 4,9 Prozent (2021) und 2,7 Prozent (2022) wieder schleppend bergauf gehen.
Den Bankensektor halten OeNB-Gouverneur Holzmann und seine Experten für stabil. Aktuell sei er ein wichtiger Teil zur Bewältigung der Krise, und das stehe im Gegensatz zur Finanzkrise 2008, als die Banken im ökonomischen Brennpunkt lagen.
Bankensektor stundet aktuell mehr als 30 Milliarden Euro
Laut OeNB würden die heimischen Geldinstitute mit Ende Juni 2020 rund zehn Prozent des aushaftenden Volumens der an die Wirtschaft und die Privathaushalte vergebenen Kredite stunden. Im Zuge freiwilliger Vereinbarungen hätte der heimische Bankensektor aktuell auf die Rückzahlung von 90.000 Krediten in der Höhe von 22 Milliarden Euro vorerst verzichtet.
Im Rahmen der gesetzlichen Moratorien würde für 116.000 Kredite ein Rückzahlungsstopp in Höhe von 8,6 Milliarden Euro stattfinden. Damit stundet der heimische Bankensektor aktuell mehr als 30 Milliarden Euro. Und die müssen irgendwann einmal bezahlt werden.