Knapp 30 Jahre war Peter Dvorsky kommunalpolitisch das Gesicht der Grünen in Wien-Margareten. Jetzt verlässt er seine grüne Fraktion und Gesinnungsgemeinschaft. Verantwortlich dafür soll die Anbiederung der Grünen an Kanzler Sebastian Kurz und seine ÖVP sein. Der vom grünen Vizekanzler Werner Kogler eingeschlagene politische Kurs auf Bundesebene hat den grünen Basisfunktionär jetzt vertrieben.
Dvorsky war seit 1991 in Wien-Margareten für die Grünen aktiv und bekleidete dort auch die Funktion des Bezirksvorsteher-Stellvertreters. In einem Medienbericht wurde der nunmehrige Ex-Grüne Dvorsky folgendermaßen zitiert:
Ich war entsetzt, dass die Grünen im Parlament gegen die Fortsetzung der Hacklerregelung gestimmt haben. In Demokratiepolitik, Sozialpolitik und Kulturpolitik hat sich zwischen meinen Idealen und der grünen Politik eine unüberwindbare Kluft aufgetan.
Nachfolgerin Furtenbach setzt auf Schwarz-Grün-Pink
Aber nicht nur die Bundespolitik lässt Dvorsky offensichtlich an den Grünen (ver)zweifeln. Auch in der Bezirksvertretung in Wien-Margareten setzten die Grünen zuletzt immer mehr auf „Schwarz-Grün-Pink“. Dvorskys Nachfolgerin Nikola Furtenbach, die Spitzenkandidatin für die Wahlen 2020 ist, verbündete sich mit der aus der SPÖ ausgetretenen Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery.
Damit war auch die bisher gelebte rot-grüne Bezirkskoalition aufgekündigt. Aktuell sehen sich in vielen sachpolitischen Themen Rot-Blau einer Allianz von Schaefer-Wiery und Schwarz-Grün-Pink gegenüber. Bei den Grünen hat das bereits nachhaltige Auflösungserscheinungen in der bisherigen Bezirksfraktion bewirkt.