Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan treibt auch mit der Energieförderung im Mittelmeer die EU vor sich her.

6. Juni 2020 / 10:16 Uhr

Mittelmeer: Neuer Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei um Gasfelder

Der Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei um Rohstofffelder im Mittelmeer ist wieder entflammt. Jetzt hat der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis einen Brief an den Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschrieben, um vor einer weiteren Eskalation seitens der Türkei zu warnen.

Nach griechischen Angaben hat das staatliche türkische Energiekonsortium Förderlizenzen bei der Staatsregierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan beantragt. Die Förderfelder liegen nur wenige Seemeilen vor den Inseln Kreta, Rhodos und Karpathos. Dort soll jetzt nach Erdöl und Erdgas für die Türkei geforscht werden.

Staatspräsident unterstützt Erdgas-Förderung

Der türkische Präsident hatte bereits im Jänner 2020 angekündigt, so schnell wie möglich in einem mit der Regierung in Libyen vereinbarten Gebiet nach Erdgas im Mittelmeer zu suchen.

Dieses Fördervorhaben betrifft auch potenziell erdgasreiche Regionen südlich von Kreta, die aus griechischer Sicht zur „Ausschließlichen Wirtschaftszone“ ihres Landes gehören.

Griechenland im Dauerkonflikt mit der Türkei am Evros

Aber auch der Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei rund um das Fluten Europas mit Armutsmigranten aus Afrika und dem Orient am Grenzfluss Evros nimmt wieder Fahrt auf.

Griechenland versucht jetzt entlang des Grenzflusses weiterer Befestigungen zu errichten, um einen neuen von Ankara gesteuerten Ansturm von illegalen Einwanderern zu stoppen. Auch 400 frisch ausgebildete Grenzschützer wurden von der Regierung in Athen jetzt an die Grenze zur Türkei verlegt.  

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