Neue Konflikte gibt es an der griechisch-türkischen Grenze am Fluss Evros: Laut Mitteilungen aus dem griechischen Außenministerium in Athen sollen türkische Militäreinheiten eine zu Griechenland gehörende Grenzinsel im Evros nahe der griechischen Ortschaft Ferres illegal besetzt haben. Wie Medien berichteten, wollten türkische Kräfte verhindern, dass der griechische Grenzschutz auf der Insel einen Sicherungszaun baut, um den Übertritt illegaler Einwanderer aus der Türkei nach Griechenland unmöglich zu machen.
Illegale Migranten nutzen diese Insel und die seichten Anlandungsstellen im Fluss dafür, um die Grenze nach Griechenland und damit in die Europäische Union zu überqueren. Die Grenze verläuft nach einem Vertrag zwischen Ankara und Athen aus dem Jahr 1926 entlang des östlichen Zweigs des Flusses.
Athen setzt auf Dialog mit Ankara zum Grenzkonflikt
Jetzt hat die griechische Regierung in Athen Kontakt mit Ankara aufgenommen, um den jüngsten Grenzzwischenfall abzuklären. Im vergangenen Jahr war das Grenzgebiet rund um den Evros die „Hauptkampflinie“ zwischen der Türkei und Griechenland im Konflikt rund um das von Ankara unterstützte Eindringen illegaler Migranten in die EU.
Griechenland verstärkt seit damals nicht nur die Grenzbefestigungen, sondern verlegte große Teile von Grenzschutzeinheiten in das Gebiet. Gleichzeitig würden auch die sogenannten „Dorfwehren“, das sind Freiwilligen-Einheiten in den Grenzgebieten, aufgerüstet und zum Einsatz gebracht, um durch Streifen Illegale aus der Türkei wieder einzufangen.