Das Regime von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan plant bereits die „Wiederauferstehung“ der türkischen Tourismuswirtschaft. Durch sogenannte Covid-19-Zertifikate für Ferienziele, die frei von Virus-Infektionen sind, möchte das türkische Staatsoberhaupt ökonomisch mit dem Sommertourismus als Devisenbringer Nummer Eins nach dem Ende des Fastenmonats Ramadan wieder durchstarten.
Massiv unterstützt wird er dabei von seinem Gesundheitsminister Fahrettin Koca, der nicht müde wird, zu betonen, dass die Türkei das Schlimmste überwunden habe. Fallende Infektions- und Todeszahlen würden zeigen, dass die Coronavirus-Pandemie in seinem Heimatland im Abwärtstrend sei, so der Fachminister Erdogans.
Ökonomische Normalität ist Ziel Nummer Eins für Erdogans Politik
Oberstes politisches Ziel für Erdogan ist aktuell die ökonomische Normalität wieder herzustellen. Nachdem die türkische Volkswirtschaft bereits vor der Corona-Krise gestottert hat, setzen Erdogan und seine Fachminister alles daran, um aus einer wirtschaftlichen Talsohle wieder aufzusteigen. Das türkische Handelsbilanz-Defizit hat sich nach amtlichen Angaben im März auf über vier Milliarden US Dollar verdreifacht.
Gleichzeitig lässt sich der türkische Staatsführer auch für seine vorausschauende Staatspolitik in Covid-19-Zeiten feiern. Doch der Umfragebarometer zeigt nach unten. Aktuell sind lediglich 62 Prozent der Türken der Meinung, die Zahlen zur Corona-Krise der Staatsregierung entsprechen den Tatsachen. Knapp 40 Prozent stehen der Corona-Informationspolitik mehr als kritisch gegenüber.
400 Personen wegen Covid-19-„Fakes“ in der Türkei verhaftet
Gegen Kritiker der Regierungspolitik geht Erdogan weiterhin hart vor. Seit dem Beginn des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie wurden rund 400 türkische Staatsbürger verhaftet, denen man vorwirft „Fake News“ in den Sozialen Medien veröffentlicht zu haben. Polizei und Geheimdienst überwachen alle Medien-Kanäle, um gegen „Abweichler“ rigoros vorzugehen.