In Krisenzeiten reagieren vor allem religiöse Menschen sensibel auf jeden „Gottesbeweis“. Deshalb sorgte das Stattfinden des sogenannten „Blutwunders“ in der Kathedrale von Neapel für Aufsehen und Zufriedenheit bei gläubigen italienischen Katholiken. Im Rahmen einer nicht-öffentlichen Zeremonie verflüssigte sich das in einer Glasampulle aufbewahrte und ansonsten eingetrocknete Blut des Märtyrers Januarius (italienisch: Gennaro).
Der Märtyrer Januarius ist der katholische Stadtpatron Neapels. Die christliche Zeremonie feierte der italienische Kardinal Crescenzio Sepe. Für Sepe zeigt das Januarius-Blutwunder ein „Zeichen der Hoffnung in schweren Zeiten“.
Fernsehen und Internet zeigten Blutwunder für die Gläubigen
Bisher wurde das „Blutwunder“ immer im Rahmen einer Prozession gezeigt, diesmal übertrug man die „Geisterzeremonie“ aus der Kathedrale in Neapel für die Gläubigen. Seit dem Mittelalter verflüssigt sich das Blut des Stadtpatrons am Samstag vor dem ersten Mai-Sonntag, dem Fest der Übertragung der Reliquien nach Neapel.
Darüber hinaus findet dieses Wunder jeweils am 19. September, dem Jahrestag der Enthauptung von Januarius im Jahr 305 in Pozzuoli bei Neapel, und am 16. Dezember, dem Gedenktag an eine Warnung vor dem Vesuv-Ausbruch 1631 statt.
80 außerordentliche Blutverflüssigungen in den letzten Jahrhunderten
In Krisenzeiten reagieren vor allem religiöse Menschen sensibel auf jeden „Gottesbeweis“. Deshalb sorgte das Stattfinden des sogenannten „Blutwunders“ in der Kathedrale von Neapel für Aufsehen bei gläubigen italienischen Katholiken.
Neben diesen jährlich wiederkehrenden Blutverflüssigungen wurden in den letzten vier Jahrhunderten 80 weitere außerordentliche Verflüssigungen durch die Kirchen-Chronisten gezählt. Die dunkelrote, eingetrocknete Flüssigkeit in den Reliquien-Ampullen verflüssigt sich zu einer hellroten, sprudelnden Substanz. Dieses wissenschaftlich nicht erklärbare Phänomen findet unabhängig von der Temperatur statt. Eine Nichtverflüssigung gilt den Katholiken in Neapel als schlimmes Omen.