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7. Oktober 2011 / 09:19 Uhr

Schweden: Krippen für Kleinkinder brachten seelische Probleme

BildWährend Europa seinen Zusammenhalt für die Rettung der Banken nutzt, geraten andere Teilbereiche des Lebens unter die Räder. Unter anderem auch die für die Gesellschaft wichtigste Struktur: die Familie. Quer durch Europa verstärkt sich die Tendenz, seinen Nachwuchs so früh wie möglich in Fremdbetreuung abzuschieben, um sich selbst wieder in den Mechanismus der Wirtschaft stürzen zu können – mit verheerenden Folgen:

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Selbst um die Kleinsten können sich Schwedens Eltern nicht kümmern.
Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1985-0122-018 / CC-BY-SA

Als "Musterbeispiel" für europäische Familienpolitik wird oft Schweden herangezogen. Dort ist die Verbreitung von Tagesbetreuungsstätten und Kinderkrippen eindeutig am höchsten, drei von vier Kindern unter drei Jahren und 97 % der Vier- bis Sechsjährigen werden dort tagsüber von Fremden betreut. Das Betreuungssystem wird seit 1975 massiv gefördert. Seit damals steigen die psychischen Probleme der schwedischen Kinder überproportional. Auch im Bildungsranking erlitt das Land schwere Einbußen und rutschte von den Top 3 ins Mittelfeld ab, während die Verhaltensauffälligkeiten in schwedischen Klassenräumen zu den berüchtigtsten in ganz Europa gehören.

Viele Schweden wünschen sich, ihr Kind zuhause zu erziehen – doch da so viel Geld in die Kinderkrippen gesteckt wird, ist weniger für allgemeine Förderung der Eltern vorhanden. Auch die Steuerentlastung für schwedische Familien greift nur, wenn beide Elternteile Geld verdienen. Der Staat zwingt somit die Eltern, nach der 16-Monatigen Auszeit (die auf beide Eltern aufgeteilt werden muss, um überhaupt wirksam zu werden) wieder ins Berufsleben einzusteigen, was sich auch auf die Erziehung auswirkt: Eine europäische Studie ergab, dass viele Eltern der "Mittelklasse" nicht fähig sind, ihren Kindern Grenzen aufzuziegen und deren Bedürfnisse zu erkennen.

Die Verstaatlichung der Kindererziehung ist ein Projekt, das in Schweden als gescheitert gilt. Viele Eltern wären bereit, mehr für ihr Kind zu opfern, als es der Staat im Rahmen eines weiteren finanziellen Postens je zustande bringen könnte. Doch die fixe Idee der Institutionalisierung inspiriert noch immer weitere EU-Länder wie Deutschland, die trotz der offenkundigen Probleme die Fremdbetreuung von Kindern steigern wollen. Die Argumentation hierbei ist, dass viele deutsche Kinder unter der Obhut ihrer Eltern verwahrlosen, nicht einmal richtig sprechen lernen und kein geregeltes Leben erfahren würden. Dieses Problem wurzelt jedoch in der Gesellschaftspolitik insgesamt und kann nicht durch weitere Trennung der Kinder von ihrer Famiie behoben werden.

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