Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Foto: Bild:

24. November 2010 / 14:59 Uhr

Hassprediger haben im Religionsunterricht Narrenfreiheit

An britischen Koranschulen werden muslimische Schüler im Alter von 6 bis 18 Jahren nach allen Facetten des Islam unterrichtet. Dabei stehen neben Verunglimpfungen von Juden und Christen auch Hadd-Strafen, also Scharia-konforme Bestrafungen für Diebe und Abtrünnige, auf dem Stundenplan. Weil die rund 40 Koranschulen der Organisation „Saudiarabische Studentenclubs und Schulen in Großbritannien und Irland“ nicht vom britischen Staat gefördert werden, keine staatlichen Gebäude benutzen und weniger als 12,5 Stunden pro Woche unterrichten, wurden sie bislang auch nicht von der Bildungsbehörde kontrolliert.

Islamunterricht in Österreich staatlich bezahlt

Auch in Österreich existieren zusätzlich zum Unterricht an den öffentlichen Schulen private Islamschulen. Während der Staat anders als in den meisten Ländern Europas den Unterricht finanziert, obliegen die Auswahl der Lehrer und Unterrichtsinhalte sowie die Organisation und Kontrolle bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft selber. 1979 erhielt die IGGIÖ den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts und darf seitdem Lehrer ausbilden und ihnen die Lehrbefähigung bescheinigen. Inspiziert wird ebenfalls staatlich finanziert, aber mit von der Glaubensgemeinschaft bestellten Lehrer- und Fachinspektoren.

Bis 2003 gab es nur einen Fachinspektor für rund 300 Lehrer, nämlich den IGGIÖ-Präsidenten Anas Schakfeh selbst. Dieser hatte aber neben seiner ehrenvollen Tätigkeit nie Zeit für Schulbesuche, weshalb die Lehrer über 20 Jahre lang faktisch nicht kontrolliert wurden. Für radikal-islamische Lehrer paradiesische Zustände. So war zum Beispiel das Mitglied einer international als Terrororganisation eingestuften Vereinigung als Religionslehrer tätig und in Wien sogar für die Auswahl der Lehrer zuständig. Und Amir Zaidan, der vom deutschen Verfassungsschutz an der Organisation des hessischen Religionsunterrichts gehindert wurde, weil er als zu radikal galt, kam nach Österreich und durfte dort Religionslehrer fortbilden.

Im Unterricht dürfen zwar nur Lehrbücher und Lehrmittel verwendet werden, die nicht im Widerspruch zur staatsbürgerlichen Erziehung stehen. Dies sei aber eine „sanktionslose Norm“,  erklärt Professor Richard Potz, Doyen für österreichisches Religionsrecht. Sollte es tatsächlich zu Problemen mit Lehrmitteln oder Lehrern kommen, kann der Staat Kontakt aufnehmen, aber nicht unmittelbar eingreifen – er sei vom „guten Willen“ der Religionsgemeinschaft abhängig. Acht Jahre lang war  beispielsweise das Lehrbuch „Erlaubtes und Verbotenes im Islam“ des international bekannten Islamisten Yusuf al-Qaradawi im Einsatz.

Laut einer Studie des Islamischen Religionspädogischen Instituts an der Universität Wien von 2007, bei denen Studienautor Mouhanad Khorchide alarmierende Einstellungen der Koranlehrer aufgedeckt hat, weiß der Staat hierzulande kaum, was tatsächlich im muslimischen Religionsunterricht gelehrt und gepredigt wird. Nur etwa dreißig Prozent der Islamlehrer hätten eine religionspädagogische Ausbildung, die dem europäischen Standard entspricht, sagt Professor Ednan Aslan vom Religionspädogischen Institut. Die anderen sprächen kaum ein Wort Deutsch. Kein Wunder: Die wachsende Nachfrage nach Lehrern für den islamischen Religionsunterricht, der seit 1982 an heimischen öffentlichen Schulen stattfindet, ließ türkische und arabische Lehrkräfte massenweise nach Österreich kommen. Jeder dritte von ihnen kann heute noch immer keinen österreichischen Pass vorweisen.

Breite Ablehnung westlicher Werte

So kommt es, dass 21,9 Prozent der befragten Pädagogen die Demokratie ablehnen, weil sie sich mit dem Islam nicht vereinbaren lässt, 28,4 Prozent einen Widerspruch darin sehen, Muslim und Europäer zu sein, und 18,2 Prozent sogar Verständnis dafür hätten, wenn Muslime, die vom Islam abgefallen sind, mit dem Tod bestraft würden. Eigentlich hätte Khorchide aber nur eine Dissertation über den modernen Islamunterricht in Österreich schreiben wollen.

Foto: Eric Liesse / Wikimedia

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

28.

Mrz

10:59 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Wenn Sie dieses Youtube-Video sehen möchten, müssen Sie die externen YouTube-cookies akzeptieren.

YouTube Datenschutzerklärung

Share via
Copy link