Bereits 2008 wurde im Journalisten-Report erhoben, wie Österreichs Journalisten politisch ticken. 34 Prozent sympathisieren mit den Grünen, mehr als mit allen anderen Parteien zusammen.
Die Strategie, als angeblich unabhängige Journalisten gute Stimmung für die Grünen zu machen, geben aber immer mehr Medienmacher auf. Dass die Hingabe zur Partei so groß geworden ist, dass sie ihr Bekenntnis nicht mehr unterdrücken können, darf bezweifelt werden. Eher bietet ein Job in der Politik ökonomisch derzeit größere Sicherheit als in der Medienbranche, wo die Leserzahlen schwinden und es nur eine Frage der Zeit ist, bis die ersten Zeitungen oder Magazine völlig dichtmachen.
Chefredakteurin wird Kommunikationschefin
Wo docken also Journalisten an, die in die Politik wechseln. Klarerweise bei den Grünen. Zuletzt Karin Strobl, die im Boulevard nicht ausgelassen hat. Erst Kronen Zeitung, dann Österreich, dann Heute. Zuletzt war sie Chefin der bundesweiten Redaktion der Regionalmedien Austria, unter deren Dach die Bezirksblätter, Wiener Bezirkszeitung, Woche und weitere Gratisblätter erscheinen.
Strobl wird mit 1. Juli Kommunikationschefin im Grünen Parlamentsklub. Parteien müssten heute ähnlich arbeiten wie Medien, begründete sie ihren Schritt.
Ö3-Aderlass Richtung Grüne
Die Neue Freie Zeitung zählt in ihrer aktuellen Ausgabe weitere Journalisten auf (Seite 14), die zuletzt direkt zu den Grünen gingen: Der ORF-Radiosender Ö3 war mit Programmgestalter Martin Radjaby-Rasset und Moderator Gustav Götz besonders betroffen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Artikel teilen