Keinerlei Sensibilität herrscht in Indien offensichtlich bei den politisch Verantwortlichen in Indien, wenn es um Vergewaltigungen an Frauen, Mädchen und kleinen Kindern geht. Während lokale Bürgermeister und Polizeibehörden solche Gewaltverbrechen vertuschen oder sogar unterstützen, verharmlost die “große Politik” Vergewaltigungen in der Öffentlichkeit. Aktuell bezeichnete der indische Minister Arun Jaitley bei einer Versammlung der Reisebranche den vor zwei Jahren an einer jungen Studentin vollzogenen Vergewaltigung mit Todesfolgen als “kleinen Vorfall”.
Dem für Finanzen und Landesverteidigung zuständigen Jaitley machen die Millionenverluste für den Tourismussektor durch ausbleibende weibliche Gäste aus den USA und Europa jedenfalls viel mehr Kopfzerbrechen als das Schicksal der Opfer.
Familie und Frauenvertreterinnen sind entsetzt
Gleichermaßen entsetzt gaben sich die Familie der 2012 vergewaltigten jungen Studentin und indische Frauenvertreterinnen über die Äußerungen des Ministers. Mit dieser Haltung steht Jaitley aber keineswegs alleine da, – er vertritt vielmehr den kulturellen und gesellschaftlichen Zugang eines erheblichen Anteils der Asiaten zu diesem Thema. Internationale Studien belegen immer wieder, dass in diesem Kulturkreis Vergewaltigung als Kavaliersdelikt verharmlost wird.
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