Nun haben der Ukraine-Konflikt und die russischen Gegensanktionen im Agrarsektor auch Katalonien erfasst. Katalanische Bauern haben nun tonnenweise Pfirsiche vor einer Vertretung der spanischen Zentralregierung abgeladen und diese gemeinsam mit einer EU-Fahne angezündet. Grundlage dieses Protestes ist der Ärger über die Sanktionspolitik Brüssels gegen Moskau. Die katalanischen Obstbauern lehnen die EU-Maßnahmen zum Ausgleich der Verluste durch die russischen Gegensanktionen als ungenügend ab.
Die EU-Maßnahmen zielen nämlich darauf ab, dass die Obstbauern die Früchte verschenken oder vernichten sollten bzw. einfach auf ihren Feldern ungeerntet verfaulen lassen sollten.
Katalanischer Bauern-Verband JARC lehnt EU-Politik ab
Der katalanische Bauern-Verband JARC lehnt diese Art der EU-Agrarpolitik total ab. Und die Katalanten fürchten zudem, dass sie die zugesagten Ausgleichszahlungen tatsächlich selbst erhalten. Sie vermuten vielmehr, dass die Hilfsgelder wieder einmal in dunklen Kanälen bzw. der Agrarbürokratie versickern. Aber nicht nur in Katalonien proben die Bauern den Aufstand in Sachen EU-Sanktionspolitik. Auch im südspanischen Granada luden Gemüsebauern tonnenweise Kartoffel vor Supermärkten ab.
Die dortigen Kartoffel-Anbauer werfen den Großhändlern vor, die Russland-Sanktionen als Vorwand für massive Preiskürzungen zu missbrauchen, um so in die eigenen Tasche ein Extra-Körberlgeld zu wirtschaften.
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