Kein großes Interesse an der Aufklärung mutmaßlicher Münzdiebstahlshandlungen hat Bundesminister Reinhold Mitterlehner. Auf eine Anfrage der FPÖ-Abgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein redet der auch für die Verwaltung von Bundes-Zierbrunnenanlagen zuständige ÖVP-Minister die Angelegenheit klein. Dies obwohl international bekannt ist, dass viele Touristen in öffentliche Brunnenanlagen Münzen werfen, um die “Glücksgötter” milde zu stimmen. Dabei ist Mitterlehner “Herr” über nicht weniger als 46 Zierbrunnen, die im unmittelbaren Eigentum des Bundes stehen und die das Wirtschaftsministerium über die Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) verwaltet.
Allein in Wien befinden sich diverse Brunnen auf dem Michaelerplatz, im Schweizerhof, im Amalientrakt der Hofburg, im Burggarten, im Volksgarten, am Albertinaplatz, am Stubenring, am Ignaz-Seipel-Platz, am Maria-Theresienplatz, in der Himmelpfortgasse und auf dem Gelände des Belvedere.
Burghauptmannschaft hat Reinigung an Dritte abgegeben
Mitterlehner weist die Zuständigkeit für das Gesamtaufkommen an Münzen und deren mutmaßlichen Diebstahl fast gänzlich von sich, da die Anlagen gar nicht “in seiner Kompetenz” gereinigt würden. Das “Münzaufkommen” wurde lediglich “geschätzt”:
Viele der Brunnen werden nicht von der BHÖ gereinigt, daher kann zu diesen Anlagen keine Auskunft über den Wert allfällig gefundener Münzen gegeben werden. Der Wert der in den übrigen Brunnen von Mitarbeitern der BHÖ gefundenen Münzen wurde geschätzt und beläuft sich durchwegs auf weniger als 10 Euro pro Jahr pro Brunnen.
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