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Italien: Lega-Nord-Chef Matteo Salvini schielt auch in den Süden

17. Dezember 2014 / 09:00 Uhr

Lega Nord bald auf Erfolgskurs in ganz Italien?

Während es in Italien für die etablierten Parteien mit den Umfragewerten drastisch nach unten geht, gibt es eine politische Kraft, die von Wahl zu Wahl immer mehr das Vertrauen der Bevölkerung gewinnt. Die Lega Nord, eine patriotische Partei, die hauptsächlich im Norden Italiens aktiv ist, erreichte im November bei den Regionalwahlen in der Emilia-Romagna einen beachtlichen Wahlerfolg. Aktuelle Umfragen trauen der Bewegung aus dem Norden ein Ergebnis zwischen 10 und 15 Prozent zu. Doch nun plant die Partei ihr politisches Engagement auf ganz Italien auszuweiten. Noch vor Weihnachten will Lega-Nord-Chef Matteo Salvini eine neue Gruppierung vorstellen, die auch in Süditalien Fuß fassen soll. Der Mailänder, der die Parteiführung vor rund einem Jahr übernommen hat, will nun verstärkt auf typisch patriotische Kernthemen setzen. Auch der EU-kritische Kurs der Partei soll verstärkt fortgeführt werden. Als Vorbild gilt hier die französische Partei Front National.

Lega Nord bald in ganz Italien

"Noi con Salvini" (Wir mit Salvini) heißt die neue Gruppierung, mit der Salvini an den im Mai geplanten Regionalwahlen in den süditalienischen Regionen teilnehmen will. Außerdem sei fix eingeplant, dass die neue Gruppierung der Lega Nord bei allen Regionalwahlen einen eigenen Kandidaten stellt. „Wir wollen eine neue, flexible Partei aufbauen, keine klassische Gruppierung mit Parteisitzen. Die Zeiten zwingen uns, stärker auch im Internet präsent zu sein. Ich plane eine Tour in Süditalien, um die Partei vorzustellen“, so Salvini. Italien ist eines der europäischen Länder, das am meisten von der Krise betroffen ist. Daher will Salvini nun mit einem Steuerreformvorschlag das Vertrauen der Italiener gewinnen. Salvinis Wunsch ist es, eine sogenannte Flat Tax einzuführen. Durch niedrigere Steuern soll die Wirtschaft Italiens wieder angekurbelt werden. „Wenn das Steuersystem intransparent ist, grassiert die Korruption, wie auch der Skandal in Rom bezeugt. Wir schlagen eine Steuerrevolution vor, die konkret und nicht nur eine Ankündigung wie bei Premier Renzi ist. Renzi verspricht viel, aber er konkretisiert nichts. Wir hoffen, auch Berlusconi und andere Mitte-rechts-Parteien für unser Projekt zu gewinnen“, meinte Salvini.

2015 wird daher ein entscheidendes Jahr für die Partei aus dem Norden. Die neuen Pläne der Lega Nord bieten daher auch die Chance, Italien aus der Krise, welche die etablierten Parteien zu verantworten haben, herauszuholen.

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