Der Beginn des Fastenmonats Ramadan führt jetzt im Iran zu einem Konflikt zwischen der Staatsregierung und der Geistlichkeit. Grund dafür sind die Covid-19-Maßnahmen, die vorsahen, dass Moscheen und Mausoleen geschlossen wurden. Durch diese gesundheitspolitischen Maßnahmen sollte die Ansteckungsgefahr unter den moslemischen Gläubigen gebannt werden.
Der Geistliche Ahmad Alamolhodda, Chef-Prediger des Freitagsgebets in der religiösen Stadt Maschad, geht jetzt aber auf Konfrontationskurs mit der Regierung in Teheran. Für Alamolhodda ist es inakzeptabel, dass kommerzielle Geschäfte geöffnet hätten, die geistlichen Stätten aber nicht.
Forderung nach Öffnung der Moscheen
Für den Geistlichen aus Maschad bildet der Ramadan als „Monat Gottes“ einen guten Grund, die Moscheen und andere heilige Stätten wieder zu öffnen. Dem erwidert Staatspräsident Hassan Ruhani, selbst ein hoher moslemischer Kleriker, dass die Einhaltung des Gesundheitsschutzes trotz Ramadan oberstes Gebot sei.
Jetzt soll das Gesundheitsministerium in Teheran eine Entscheidung treffen. Wie und ob die geistlichen Versammlungszentren im Iran für die Zeit des Ramadans oder in weiterer Folge unbegrenzt geöffnet werden, soll in den nächsten Tagen entschieden werden. Für Sonntag ist eine Sitzung des Covid-19-Krisenstabes der Regierung dazu einberufen worden.
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